Flügel
- ahgusovius
- 1. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
Fühlst du sie wachsen, Erdling, schwebst du empor,
Gleitest euphorisch dahin auf höheren Bahnen.
Doch nicht du, es schwingt deine Seele sich auf.
Du selber bleibst mit den Füßen am Boden.
Gut so, denn Gaeas tiefgründende Kraft
Trägt dich konstant, hält deine Seele und dich,
Bringt euch ins Lot, durchstrahlt euer Sein,
Heimat euch gebend, Herz und Gewicht.
So findet die fliegende Seele stets wieder zurück
In dich, Erdling, dessen sie grundlegend bedarf.
Das Geheimnis der Seele steckt minder im Flug
Denn im Sosein, im Stand, im gemessenen Gang.
Und so braucht sie die Flügel nur selten zu jenem Behuf,
Der Gaea fremd ist, dem grenzöffnenden Blick.
Sei also, Erdling, dir allzeit bewußt: daß Flügel dir
Wachsen zu solidem Gebrauch, zu handfestem Sinn,
Und nur selten. Denn im euphorischen Flug
Grenzen zu überwinden ist vergleichsweise leicht,
Den Grund zu verlieren hingegen wiegt schwer.
Bedenk: für deine Seele sind Flügel ein hohes Gewicht!
© 2024 alexander hans gusovius
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