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Bretagne

Bis übern Horizont zieht sich der Himmel aus,

Er muß das ganze Weltmeer überspannen.

Landsanfte Wolken nehmen angsterfüllt reißaus,

Passatgetrieben ziehen kopflos sie von dannen.

 

Zwischen Menhiren wachsen lila Artischocken,

Der Hummer stirbt im Wasserbad mit Meeressalz,

Bretoninnen von kleinem Wuchs, mit blonden Locken,

Spazieren barfuß in den Mulden klüftigen Basalts.

 

Wenig ist hier, das nicht von Licht und Meer getragen,

Von Aberglauben tief durchstrahlt ist, sonders vom Ankou,

Bei dessen nächt’ger Fahrt sich die Bretonen fragen,

Bin ich es, der als nächster schließt die Augen zu?

 

Sein Todeskarren ist der Bote nahen Sterbens,

Das hier lebendig ist wie nirgends auf der Welt,

Im Land des ewig sorgenvollen Werbens,

Daß ihnen nicht der Himmel auf die Köpfe fällt.


© 2024 alexander hans gusovius

 

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