top of page

Das weiße Land

Es gibt ein Land tief in euch drinnen,

Das atmet Frieden, lebt voll heiterm Sinn.

Erleben könnt ihr’s nur von innen.

Ihr aber strebt von außen zu ihm hin.

 

Weiß ist dies Land, wo eure Ahnen

Sich frank bewegen, dicht die Nebelbank,

Von der aus sie euch streng ermahnen,

Nicht zu entsagen jenem hehren Trank,

 

Der eins ist und eins wurde, gralsgemäß

Geburt und Tod ist, Zeitenwende,

Und euch mit Glauben segnet. Sein Gefäß

An eure Lippen heben sie behende.

 

Noch einmal mahnen euch die Alten, neigen dann,

Die kristalline Schale voller Trost,

Zum Trinken euch, ihr nippt kurz dran,

Und fühlt euch seelisch schon durchglost.

 

In großen Schlucken hätt es euch verwandelt

Und Tiefsinn euch gegeben, den ihr lang vermißt.

Jedoch dem weißen Land zu schwach verbandelt,

Träumt ihr von Zukunft, die vergangen ist,

 

Von Macht und Lüge, leerem Gottvertrauen,

Daß war, was ist, und ist, was war.

Und eh der nächste Tag wird grauen

Seid ihr erlegen der Gefahr,

 

Die außen euch so hart bedrängt,

Daß ihr das Inn’re nicht erkennt,

Was euer Seelen elend so verengt,

Daß ihr für Unwahrheiten brennt.

 

Es wird das weiße Land durch euch entmachtet,

Dem ihr euch niemals habt gestellt,

Weil ihr‘s imgrunde tief verachtet.

So mehrt ihr‘s Elend dieser Welt.

 

 

© 2025 alexander hans gusovius

 

Wer einen Beitrag dazu leisten möchte, dass Gedichte und Gedanken auf dieser Seite zu lesen sind, kann das mit einer Spende via PayPal ganz unkompliziert tun: hier oben im Menu auf „Start“ klicken, leicht nach unten fahren und den roten Button aktivieren. Aber auch handfeste Spenden, wie die Pfarrer und Landärzte sie einst kannten, werden gern empfangen: in Gestalt von Zigarillos, Wurst, Käse, Schinken, geistigen Getränken o.ä.

 

                                                                      

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Tempelritter

Ich bin so, wie ich bin, man liebt mich oder nicht Und folgt mir in des Geistes Urwald, wo die freie Meinung noch Bedeutung hat, frank neben Busch und Baum Gen Himmel rankend, allein der Erde, dem Gew

 
 
 
Verlassen?

Die ganze Welt hat mich mit dir verlassen, Ich bin allein wie seit Jahrzehnten nicht Und kann die düstre Wiederkehr nicht fassen. Am Ende dieses schwarzen Tunnels ist kein Licht.   Wo ich mich auch hi

 
 
 
Kreuzigung

Ja, auch mein Reich ist nicht von dieser Welt. Errichtet ist ein eigen Himmelszelt Für mich allein, in dem ich einsam dichte Und still mein frohes Werk verrichte.   Noch bin ich fern der Kreuzigung, d

 
 
 

Kommentare


Beitrag: Blog2_Post
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn

©2022 Einsichten/Aussichten. Erstellt mit Wix.com

bottom of page