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Die Spur

Auf und zurück in die Spur, die uns führt, ewig festliegt?

Laut schallt der Ruf nach dem richtigen Weg, dem einen

Und einzigen, dem ausschließlichen Lauf des Geschehens.

Und so mancher dünkt sich berufen, die Geleise zu sehen,

Urzeichen zu deuten, Menetekel zu lesen, göttlichen Willen,

Vernunftstimmen in sich zu vernehmen. Viele sind‘s,

Die darum ringen, doch wenige sind wahrlich auserkoren,

Erlauschend das Überhörbarste, sehend das Übersehbarste,

Der Wahrheit ins Auge blickend, den Puls fühlend, ihre

Spur recht zu deuten, füglich zu sichten, wirklich zu lesen.

 

Zu erkennen die Spur auch in Umwegen, klärt und verwirrt

Ausnehmend, ebenso’s Münden in scheinbares Nichts und

Mannigfaltige Sprünge der Spur über Orte und Zeiten und

Die unverbrüchliche Bindung an Nebenwege. Wie beim Baum,

Der dem Himmel zustrebt und dafür in höllischen Tiefen

Wurzelt, erfüllt sich das Wesen der Spur nicht vereinfacht

Umfänglich, sondern erhellt sich in komplexester Simplizität:

Hoch und tief sind die Räume der Engel, göttlicher Boten,

All ist die Sphäre des Heiligen Geistes, des göttlichen Worts.

 

Geborgen im Unendlichen sind beide an Endlichkeit gleich.

Doch der Engel Choräle berühren die Spur nicht, sie künden

Von Herrlichkeit nur, überwölbt von Gloria in excelsis,

Während das Wort selber Spur ist. Es zu erlauschen und in

Sinnfülle zu sehen, heißt göttlichem Handwerk demiurgisch

Ganz nahe zu sein, die unendliche Spur zu entwirren, das

Einssein in Allem und Einzeln in Jedem so klar zu entziffern,

Dass aus ewigem All sich zuletzt doch entrollt die endliche Spur.

 

© 2024 alexander hans gusovius

 

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