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Gedanken 2023, Woche 19

1. Der Worte sind genug gewechselt, wir wollen Worte sehen: Quintessenz des Zeitenwende-Gefasels. Gilt für die meisten Opfer und Empörte ganz ebenso.


2. Den Autoren in kritischen Medien abseits des Mainstreams gebührt Ehre und Ansehen für den Mut, sich querzustellen. Doch haben sie selten Neues anzubieten; meist gefallen sie sich darin, oppositionelle Standpunkte glanzvoll darzulegen - auf vertrackte Weise darin dem Haltungsjournalismus ähnelnd, den sie bekämpfen.


3. Wer in diesen Tagen immer noch glaubt, es sei hilfreich, Argumente vorzubringen, dem ist nicht zu helfen.


4. Kaum etwas beweist mehr Hilflosigkeit gegenüber der auf antirechts gedrehten, linkstotalitären Phasenverschiebung als demokratisch-freiheitliche Entrüstung. Die aggressiven Kräfte werden sich davon nicht beeindrucken lassen. Schlafende Energien weckt man damit auch nicht.


5. Breitflächig mangelt es an originellen, originären Standpunkten, um die Notwendigkeit und Überlegenheit freiheitlichen Staatswesens neu zu begründen. Die Rückkehr zu Verhältnissen einzufordern, die den illiberalen Angriffen gerade schmählich erliegen, ist im besten Fall naiv, imgrunde kooperativ.


6. Erste Städte (Tel Aviv, Oxford) sind bereits in 15-km-Zonen kartiert, welche die Bürger in naher Zukunft nur in begrenztem Umfang und mittels klima-definierten Vehikeln verlassen dürfen. Der 15-km-Radius, der im ländlichen Frankreich während der Covid-Lockdowns galt, dürfte das außerstädtische Gegenstück dazu sein. Das Muster des internationalen Klimakartells tritt immer offener zutage.


7. Glaube niemand, dass es um Klimarettung geht. Der Popanz dient allein dazu, den Menschen aus seiner natürlichen Mitte zu vertreiben – und Pfründe abzusichern.


8. Misanthropie ist die Pechfackel unserer Zeit. In ihrem düster auszuckenden Licht beten die Menschen in unheiliger Nacht, auf dass lodernde Häusern und Scheiterhaufen ihnen hellstes Vergnügen bereiten.

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