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Gedanken 2023, Woche 6

(1) Nachdem die Postmoderne Liebe durch Sex und Erotik ersetzt und Gefühle zu hormonellen Gaukeleien erklärt hat, wurde das Individuum als industrielle Illusion geächtet und Moral auf den Rang einer Lachnummer verwiesen. Im großen Finale geht es nun um die Abschaffung der lebendigen Seele. WEF, Klimasozialisten und sogar der Papst arbeiten mit wokem Hochdruck daran.


(2) Italiener und Franzosen möchten ihr Essen in erster Linie genießen und in zweiter Linie satt davon werden. Für Deutsche ist es genau umgekehrt.


(3) Vernunft ist der Leitstern der Dialektik, Wundergläubigkeit verhilft ihr zur Macht: Lügen sind ihr Lebenselixier.


(4) Je komplexer jemandes Persönlichkeit ist, desto komplizierter gestalten sich seine Bezüge zur Welt – die Simplifizierungen liebt, weil sie selbst eine ist.


(5) Die Welt würde sich nicht aushalten, könnte sie sich in ihrer Tiefe begreifen.


(6) Dynamische Vielfalt lässt sich nur schwer illustrieren, noch schwerer nachfühlbar machen, schon gar nicht in simple Muster fassen. Erst wenn die Welt ins Abseits gerät, sucht sie ihr stumpfes Heil in höheren Impulsen.


(7) Indem Gott pulverisiert wurde, ohne ihn adäquat zu ersetzen, befüllte man eine neue Büchse der Pandora – die als ökologische Streusandbüchse daherkommt.

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