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Gedanken 2024, KW 35

(1)  Meisterliche Gedichte entkoppeln sich vom Verfasser, scheinen immer schon da zu sein, thronen über Raum und Zeit, sind nahe am göttlichen Wort.

 

(2)  Die Gefahr einer rechten Diktatur ist nicht von der Hand zu weisen, sollten national gesinnte politische Kräfte ans Ruder kommen. Die Gefahr einer linken Diktatur ist dagegen bereits mit Händen zu greifen.

 

(3)  Die demokratische Gestimmtheit ist derart verbraucht, daß nurmehr diktatorische Phantasmen die Gemüter positiv erregen. Es ist imgrunde gleichgültig, ob der grün-linke Griff nach der totalen Macht gelingt: in jedem Fall obsiegen antidemokratische Kräfte.

 

(4)  Es ist interessant zu sehen, wie lang der Anlauf der linksrevolutionären Kräfte bereits dauert. Gegründet in den Kommunen der 1960er Jahre, haben sie sich über die Universitäten und Kunsttempel ungehindert ausgebreitet und sich durchs ganze gesellschaftliche Leben gefressen. Nun, ein knappes Menschenalter später, stehen sie kurz davor, auf ganzer Linie zu obsiegen, und mancher, der einst die Grundlagen dafür legte, wird noch dabei zusehen, wie sie blutig scheitern, oder im angefachten Höllenbrand selber zu Asche geworden sein.

 

(5)  Sartre war nicht eben die hellste Kerze auf der philosophischen Torte. Den Marxismus zur bestimmenden Denkart der Gegenwart zu erklären, solange er deren Probleme nicht gelöst habe, ist ein Zirkelschluss erhabener Einfalt, wenn nicht schlimmer.

 

(6)  Der Verstand deckt nur einen Bruchteil unserer Perzeption ab. Nicht zuletzt schöpfen wir sehr viel mehr aus der Intuition, als uns klar ist. Allein was Spitzenfußballer mit dem Ball fertigbringen, übersteigt unser rationales Fassungsvermögen.

 

 

© 2024 alexander hans gusovius

 

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