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Rauch und Schall

Glück ist niemals dir so tief bereitet

Wie durch Fisch im Räucherschrein.

Wenn der Ofen qualmt und Duft verbreitet,

Zieht die Nase Seligkeiten ein.

 

Auch dem Grillen ist das Räuchern überlegen,

Wo das Fett auf glühend Kohlen zischt,

Und die Sattesten noch lechzend Esslust hegen,

Wenn ekstatisch ihr Verstand erlischt.

 

Nein, das Räuchern birgt ganz andres Glück,

Ähnlich dem Genuß von Wein statt Bier,

Für die Sinne ist es ein Theaterstück,

Wachen Geistes bleibt man hier.

 

Denn nicht Gier beherrscht die Sinne,

Räuchern ist sublim, weckt edle Triebe,

Wie beim Edelmann die Minne

Oder bürgerliche Liebe.

 

Keine Orgie droht, kein großes Fressen,

Alles dient dem Hochgenuß,

Duft und Charme, Verkostung, Essen

Ähnelt ausgedehntem Kuß,

 

Der dich ganz elektrisiert,

Höchsten Liebreiz spüren läßt,

Bis dein Körper tief vibriert:

Räuchern ist ein Manifest.

 

© 2024 alexander hans gusovius

 

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