(1) Die fast flächendeckend verlorene, christliche Spiritualität ist nicht zurückzugewinnen. Es bedarf neuer transzendentaler Offenbarung, die dem angewachsenen menschlichen Bewusstsein gerecht wird. Hier liegt die Bestimmung des Abendlandes, hierein mündet das faustische Streben: der faktischen Transzendenz wissend, nicht glaubend teilhaftig zu sein.
(2) Man muß nicht unehrlich sein, um Untaugliches oder Schrott teuer zu verkaufen, sondern selber hinreichend zerstört.
(3) Platons Schattenbilder bieten immerhin Annäherungen an die Wahrheit und leben von ihr. Viel mehr als Ableitungen der Wahrheit nehmen wir tatsächlich meist nicht wahr, aber wir beziehen uns damit doch immer auf Reales und Wahres und sind davon geleitet. Das gilt selbst für mentale Konstruktionen und noch so winzige Schattenwürfe.
(4) Ohne Wahrheit keine Wahrnehmung.
(5) Gott als Person wird sich sicher nicht beweisen lassen, als dynamischer Zusammenhang dagegen schon. Kann ein persönliches göttliches Einwirken in die Weltgeschicke überhaupt gegeben sein? Oder handelt es sich dabei nicht vielmehr um ein Bild, entlang der jahrtausendealten Vorstellungen von Göttern? Ungerichtete Kräfte können aus sich heraus wirken und den Eindruck von Wollen, Planen usw. erwecken, zumal wenn es sich um ein so dynamisches Prinzip handelt wie das der Wahrheit, die Gott genannt wird.
(6) Erdreich und Mauern haben ein Gedächtnis, und ein langes dazu. Man kann einiges davon spüren und erfassen.
(7) Nächstenliebe ist nichts als ein Philosophem und darf nicht wörtlich genommen werden, wie vieles bei Jesus. Ihr Sinngehalt: Erkenntnis ist allein zu gewinnen über liebende Nähe, und zwar entlang von Icherkenntnis. Damit ging Jesus entscheidend übers AT hinaus.
© 2024 alexander hans gusovius
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