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Menschwerdung

Drohend weist schwarzer Brodem

Deiner Treue die Grenzen auf,

Engelsböse genährter Odem

Türmt sich am Himmel zuhauf.


Und der Engel wüstes Tosen

Kündet Rache, kündet viel Harm:

Hab Demut, küsse dornige Rosen,

Faucht wild der Engel Schwarm.


Blitz und Donner werfen dich nieder,

Flutend Sturzbäche träufen dich.

Dass doch nicht ersaufst, dawider

Engelszungen preisen sich.


Merk auf, dass ihr himmlisches Zucken,

Geraune auch ist, hohler Schein:

Gib den Engelein hart auf die Hucken,

Willst je wieder bei dir sein.


Dann rühme, was selber dich leitet,

Sag den Engeln undankbar gut‘ Nacht,

Die so viel Schmerz dir bereitet

Und dich ewig nur ausgelacht.


Gib Gott dann, dem alten Blender,

Seinen Abschied, kein Gnadenbrot.

Sei dein eigener Willensschänder,

Gehorch nicht mehr seiner Not.


Sollst sehn, wie die Himmelsfluten

Ihre Schwärze alsbald stellen ein,

Wie Gott und Engel sich sputen,

Dir treu und zu Willen zu sein.


© 2022 alexander hans gusovius

 
 
 

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