top of page

Mutlos

Wer einsam ist, der wird‘s für immer sein.

Den Menschen fern, sich selbst zusehends fremd

Verwischt sich jede Existenz, wird klein,

Wenn man sich mutig nicht dagegen stemmt.

 

Allein und nicht man selbst zu sein, macht irreal,

Es fehlt der Abrieb am Konkreten,

Der beste Wein schmeckt einsam nur noch schal,

Der stumme Monolog ähnelt Gebeten,

 

Die anonym und kalt gen Himmel steigen

Ziellos versandt, wie Morsen ohne Strom,

Blindlings dahergesagt, ein matter Reigen

Von taubem Kauderwelsch, totem Idiom.

 

Einsam zu sein heißt in sich selbst gefangen sein,

Wärter und Delinquent in Personalunion,

Wer angstgebeugt ist, schätzt den trüben Schein

Des Dramoletts selbstloser Obsession,

 

Indem die Zellentür ja immer offen steht,

Man einfach gehen könnte, es jedoch nicht tut.

Einsam ist jeder, der um Gnade fleht.

Zu wahrem Selbstsein braucht es Mut.

 

© 2025 Alexander Hans Gusovius


Wer einen Beitrag dazu leisten möchte, dass noch mehr Gedichte und Gedanken auf dieser Seite zu lesen sind, kann das mit einer Spende via PayPal ganz unkompliziert tun: hier oben im Menu auf „Start“ klicken, leicht nach unten fahren und den roten Button aktivieren. Aber auch handfeste Spenden, wie die Pfarrer und Landärzte sie einst kannten, werden gern empfangen: in Gestalt von Zigarillos, Dauerwurst, Hartkäse, Schinken, Wein, geistigen Getränken o.ä. – Adresse pN.

 

 

                                                                      

 

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Zerstörung

Von Zeit zu Zeit braucht’s Neuerung, Zerstörung auch Des Hergebrachten, wenn es kommt zu starrem Brauch, Der keine fruchtbare Dynamik mehr entfaltet, Sich selbst nur, aber keine Zukunft mehr gestaltet

 
 
 
Tempelritter

Ich bin so, wie ich bin, man liebt mich oder nicht Und folgt mir in des Geistes Urwald, wo die freie Meinung noch Bedeutung hat, frank neben Busch und Baum Gen Himmel rankend, allein der Erde, dem Gew

 
 
 
Verlassen?

Die ganze Welt hat mich mit dir verlassen, Ich bin allein wie seit Jahrzehnten nicht Und kann die düstre Wiederkehr nicht fassen. Am Ende dieses schwarzen Tunnels ist kein Licht.   Wo ich mich auch hi

 
 
 

Kommentare


Beitrag: Blog2_Post
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn

©2022 Einsichten/Aussichten. Erstellt mit Wix.com

bottom of page