Das wird ein Jahr, wie man nicht viele sah,
Ein Wolkensturmflug, aufs Höchste erregt,
Von Wehe und Willkür tiefstens bewegt,
Ein Jahr, dem Untergang unfassbar nah.
Eisiges Grauen, von fernher bekannt,
Wird jeden ereilen. Erst bleicht es das Haar,
Dann, wie‘s in Notzeiten immer schon war,
Verhärtet‘s die Menschen, verwildert das Land.
Und gefährliche Sitten bilden sich aus,
Gewissen wird wertlos und selten wie nie,
Verrat alltäglich, für die schwarze Magie
Von Menschenverderbern gibt es Applaus.
Doch so lang das Jahr geht, einst ist es dahin,
Und mählich keimt Sehnsucht in innerster Brust.
Inmitten der Qualen erwacht wärmende Lust
Auf Widerstand, Trotz und entfesselten Sinn.
So unaufhaltsam machen diese sich breit,
Dass jegliches Übel zuletzt weicht zurück,
Mit gebrochener Demut bricht auch sein Glück:
Im neuen Jahr stirbt nicht, es heilt sich die Zeit.
Und wenn auch die Heilung viel länger wohl währt,
Ist ihr Anfang entscheidend im neuen Jahr.
Denn nur dann wird Genesung wundersam wahr,
Wenn der Wille zu Aufstand und Trotz nicht verjährt.
© 2024 alexander hans gusovius
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