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Schall und Rauch

So wie ich einst hieß, heiße ich nicht mehr.

Verklungen ist mein Name, ausgehaucht sein Sinn,

Er tönte schon seit Jahren nurmehr leer,

Ich lebte wurzellos und kraftlos vor mich hin.

 

Gefasst in einen wurmzerfressnen Rahmen

Ging ich verloren in längst wesenlosen Weiten

Und lieh nur abgezehrten Eitelkeiten meinen Samen.

Mein Name stand für Glorie alter Zeiten.

 

Die neue Zeit blieb so zu lange unbesamt,

Von neuer Glorie war ich meilenweit entfernt.

Von meinem abgebrauchtem Namen falsch gerahmt

Ward ich zunehmend kraftlos und im Innersten entkernt.

 

Da kam auf Liebesschwingen sie dahergeflogen,

Die mich neu rahmte und an ihre festen Brüste nahm.

Von ihrem zauberhaften Schoß wie eingesogen,

Mein Samen mit mir jener wesenlosen Zeit entkam.

 

Doch trug ich noch an meinem Namen schwer,

Da ich schon längst der Zukunft mich gespendet,

Und nahm der Liebsten Namen an. Wie sehr

Bekam es mir, daß ich den alten Fluch geendet.

 

© 2025 Alexander Bernhard Bell

 

 

                                                                      

 
 
 

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