top of page

Verlassen?

Die ganze Welt hat mich mit dir verlassen,

Ich bin allein wie seit Jahrzehnten nicht

Und kann die düstre Wiederkehr nicht fassen.

Am Ende dieses schwarzen Tunnels ist kein Licht.

 

Wo ich mich auch hinwende, grinst Verlassenheit

Mich an. Ich atme schwer, die Augen tränen,

Und tief erschüttert sehnt‘s mich nach der frohen Zeit

Mit Menschen, die sich meine Nächsten wähnen.

 

Die ich nicht finde. Abgetaucht auch sie im Karussell des Nichts,

Derweil ich um den absoluten Nullpunkt kreise,

Beraubt des heiligen Versprechens künft’gen Lichts,

Dem ich trotz aller Düsternis entgegenreise.

 

Ich kann kaum lassen von der alten Zuversicht,

Daß ich geborgen bin im Flechtwerk dichten Sinns.

Fügung mich immer trug. Daraus erhellt die Pflicht,

Daß dies der Auftakt sei ganz neuen Welt-Log-ins.

 

Und nun versteh ich, du bist bei mir alle Zeit,

Und ich bei dir, in nicht zerstörter Zweisamkeit,

Und all die Schwere jener Düsternis und Dunkelheit

Ist nur ein Abbild deiner leiblichen Vergänglichkeit.

 

Doch nicht des ewig hellen Seins, mit dem du mich begleitest,

Und das beweist mir, daß ich wirklich nicht verlassen bin,

Sondern du mich durch deinen Tod zu neuer Fügung leitest.

Jenseitig Licht führt mich zu höchstem Sinn.

 

© 2025 Alexander Hans Gusovius


Wer einen Beitrag dazu leisten möchte, dass noch mehr Gedichte und Gedanken auf dieser Seite zu lesen sind, kann das mit einer Spende via PayPal ganz unkompliziert tun: hier oben im Menu auf „Start“ klicken, leicht nach unten fahren und den roten Button aktivieren. Aber auch handfeste Spenden, wie die Pfarrer und Landärzte sie einst kannten, werden gern empfangen: in Gestalt von Zigarillos, Dauerwurst, Hartkäse, Schinken, Wein, geistigen Getränken o.ä. – Adresse pN.

 

 

                                                                      

 

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Tempelritter

Ich bin so, wie ich bin, man liebt mich oder nicht Und folgt mir in des Geistes Urwald, wo die freie Meinung noch Bedeutung hat, frank neben Busch und Baum Gen Himmel rankend, allein der Erde, dem Gew

 
 
 
Kreuzigung

Ja, auch mein Reich ist nicht von dieser Welt. Errichtet ist ein eigen Himmelszelt Für mich allein, in dem ich einsam dichte Und still mein frohes Werk verrichte.   Noch bin ich fern der Kreuzigung, d

 
 
 
Wiederkehr

Als Herbst es wieder wurde, war das erste Jahr herum, Die Liebste blieb entschwunden und lag starr und stumm Unter der Erden tief begraben. Ich derweil Nahm an dem lauten Leben probeweise wieder teil.

 
 
 

Kommentare


Beitrag: Blog2_Post
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn

©2022 Einsichten/Aussichten. Erstellt mit Wix.com

bottom of page