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Wiederkehr

Als Herbst es wieder wurde, war das erste Jahr herum,

Die Liebste blieb entschwunden und lag starr und stumm

Unter der Erden tief begraben. Ich derweil

Nahm an dem lauten Leben probeweise wieder teil.

 

Ich habe närrisch es versucht, bin eingetaucht

Ins grelle Leben. Doch schnell aufgebraucht

War mein Begehr, die Liebste zu ersetzen.

Es ist nicht schön, durch Scheinerlebnisse zu hetzen.

 

Die Liebste ist so fern, doch weiter nah bei mir,

Darum vergleich ich alle stets mit ihr,

Die mir begegnen, ungewollt, latent.

Sie ist so über alle Maßen noch präsent.

 

Die Wiederkehr des Herbstes stärkt noch den Effekt.

Die Bilder gleichen sich, alles verhält im Imperfekt,

Der Herbst ist ewig Wiederkehr schmerzhaftesten Vergehens,

Ist ewig Wiederkehr peinigenden Nichtverstehens.

 

Was war, kann nicht mehr sein! Auch wenn es noch so wahr gewesen ist,

Seele und Hirn herbstlich mir spaltend binnen Jahresfrist,

Im Nebel kalter Morgende erfriert mir jede Zuversicht,

Im Herbstesdunst von nun an jedes Jahr das Herz mir bricht.

 

© 2025 Alexander Hans Gusovius


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