Das Prinzip des Uroboros waltet in allem, weshalb jede Epoche, wie jegliches Leben, einem Zirkelschluss unterliegt und infolge gesteigerter Eigenidentität unausweichlich in sich selbst mündet. Unsere Moderne etwa, geboren aus Vernunft und aufklärerischem Impuls, ergießt sich zu ihrem Ende hin in vernunftsimulierende Unvernunft und Faktenverschleierung, das autochthone Ich degeneriert zum geleiteten Massenwesen, die einst stolze, unabhängige Wissenschaft begibt sich aus freien Stücken unters Joch verquaster Moral. Ähnlich an sich selbst scheiterte auch das Mittelalter, das eine strahlende, physisch-seelisch fein austarierte Transzendenz zuletzt aufs Lächerlichste petrifizierte und aus der jenseitigen Verankerung riss, in die es erst mühsam hineingetragen war. Es ist das Gesetz höheren Seins, dass dem stammelnden Beginn ein stammelndes Ende innewohnt und der Blüte jeglicher Identität das Fest ihrer eigenen Pervertierung von jeher bereitet ist. Es ist aber gleichfalls Gesetz höheren Seins, das dem schmählichen Ende ein glanzvoller Neuanfang folgt.
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