top of page

Grund und Ziel

Der Lauf der Geschichte ist konzeptuell nicht zu hemmen, auch nicht zu gestalten. So vielfältig verschlungen sind die Fäden der Entwicklungen und so schwer erkennbar aus einem Grund herkommend, auf ein Ziel hin unterwegs, dass sich das Auge, als Teil der Entstehung zudem blind für sich selbst, darüber verwirrt. Und es vermag sich der zugehörige Geist nicht tief genug zu durchdringen, sich frei zu machen von seinen eigenen, schwerwiegenden Irrtümern, die ihn, luzide geschaut, immerhin in den Stand setzen könnten, den Lauf der Geschichte ungefähr zu erfassen. Um ihn substantiell zu verändern, müsste er erneut unvorstellbar über sich hinauswachsen und jenseits jeder gedanklichen Vorstellung auch die außerhalb seiner selbst liegenden Irrtümer innig zu verstehen beginnen: die dunkelsten inbegriffen. Kein gedankliches, kein moralisches Konzept ist zu derartiger Dichte befähigt. Es bedarf des Vertrauens in Grund und Ziel.

15 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Zeitzerstörung

Verweht die Zeit! Zerstäubt in Dünkelwahn Zu Wolkendunst, während zum letzten Häuten Der Tage, Stunden und Minuten...

Gedanken 2024, KW 35

(1)  Meisterliche Gedichte entkoppeln sich vom Verfasser, scheinen immer schon da zu sein, thronen über Raum und Zeit, sind nahe am...

Gedanken 2024, KW 34

(1)  In manchen von Hölderlins Briefen kündigt sich der kommende Wahnsinn bereits Jahre im Voraus an. Intensiv treten sie dem...

Comments


Beitrag: Blog2_Post
bottom of page